Die umfangreiche Operation (OP) bei Eierstockkrebs ist ein belastender Eingriff, von dem sich viele
Patientinnen erst nach und nach erholen. Wie bei jeder Operation sind Komplikationen und auch
Spätfolgen möglich wie z. B. Blutungen, Schmerzen, Wundheilungsstörungen oder Infektionen. Da
Lymphknoten im Becken- und Bauchraum entfernt werden, fließt die Gewebsflüssigkeit ggf. nicht
mehr richtig ab, so dass Lymphödeme entstehen können (teils schmerzhafte Schwellungen im Genitalbereich, in der
Leistengegend und in den Beinen). Die genannten Nebenwirkungen können u. a. mit Schmerzmitteln,
Antibiotika oder Physiotherapie behandelt werden.
Je nach Umfang der Operation kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Manchmal ist das
Wasserlassen erschwert. In einigen Fällen muss ein vorübergehender oder bleibender künstlicher
Darm- oder Blasenausgang (Stoma) angelegt werden. Wenn die verbliebene Dickdarmstrecke lang
genug ist und durch die Chemotherapie Tumorfreiheit erreicht wurde, kann prinzipiell eine
Rückverlegung des Darmausgangs durchgeführt werden – aber das muss im Einzelfall und in
Abstimmung mit der Patientin entschieden werden.
Die Operation hinterlässt eine große Narbe in der Bauchwand, die bei manchen Frauen später einen
Bauchwandbruch begünstigt. Schmerzen im Bereich der Narbe und Vorwölbungen können erste
Hinweise darauf sein und sollten mit dem Arzt besprochen werden. Ein Bauchwandbruch kann
operativ behandelt werden.
Hormonentzugssymptome und Osteoporose
Bei Frauen vor der Menopause setzen nach der Operation aufgrund der Entfernung der Eierstöcke und dem damit verbundenen Entfall von bestimmten Hormonen wie Östrogen
oft rasch Wechseljahrsbeschwerden wie Hitzewallungen, starkes Schwitzen,
Stimmungsschwankungen und Scheidentrockenheit ein. Außerdem steigt das Risiko für Osteoporose (brüchige
Knochen) aufgrund des Östrogenmangels. Viele dieser Beschwerden lassen sich jedoch
behandeln (siehe unter Supportivtherapie) Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt darauf an.
Die fehlende Hormonbildung und die Entfernung der inneren Geschlechtsorgane können zu einer
Beeinträchtigung des sexuellen Empfindens führen. Näheres dazu finden Sie hier.