Wie wird ein Rezidiv behandelt?
Ärzte unterscheiden beim Eierstockkrebs zwischen platinsensitiven und platinresistenten
Rückfällen. Das ist wichtig, denn die beiden Rezidivformen müssen unterschiedlich behandelt
werden. Bei der Erstdiagnose des Eierstockkrebses wird in der Regel eine Operation durchgeführt
und im Anschluss eine platinhaltige Chemotherapie verabreicht.
Platinresistent bedeutet, dass der Tumor auf die platinhaltige Chemotherapie nicht angesprochen
hat bzw. früher als sechs Monate danach wiederkehrt. Platinsensitiv bedeutet, dass der Tumor auf
die platinhaltige Chemotherapie angesprochen hat und frühestens sechs Monate danach
wiederkehrt.
Chemotherapie (Nicht-platinhaltig)
Eine Kombination verschiedener Zytostatika scheint keine Vorteile zu bringen, daher behandeln Ärzte
das platinresistente Rezidiv bei Eierstockkrebs in der Regel mit einem einzelnen
Chemotherapeutikum (eine sogenannte Monochemotherapie). In manchen Fällen wird zusätzlich
mit dem Antikörper Bevacizumab behandelt.
Ein Teil der Patientinnen mit platinresistentem Rezidiv profitiert möglicherweise von einer erneuten
Operation. Ob ein chirurgischer Eingriff Erfolg verspricht, muss im Einzelfall diskutiert und mit der
Patientin besprochen werden.
Chemotherapie mit Carboplatin und einem weiteren Wirkstoff
Nach Ansicht der Experten sollten Frauen mit einem platinsensitiven Eierstockkrebs-Rezidiv eine
platin-haltige Kombinationstherapie erhalten. Dabei wird in aller Regel Carboplatin mit einem
weiteren Chemotherapeutikum wie z. B. Gemcitabin, PLD oder Paclitaxel kombiniert und unter
Umständen zusätzlich noch der Antikörper Bevacizumab gegeben (s.
Abb.).
Hilft eine weitere Operation?
Manche Patientinnen mit platinsensitivem Rezidiv profitieren von einer erneuten Operation. Hier
bestehen gute Chancen, dass der Rezidivtumor operativ komplett entfernt werden kann, wenn
bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Ob eine erneute Operation aussichtsreich erscheint und mit
welchen Nebenwirkungen ggf. zu rechnen ist, wird das Behandlungsteam im individuellen Fall mit
der Patientin diskutieren.