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Innerlich zur Ruhe kommen

Wie bleibe ich seelisch im Gleichgewicht?

Die Diagnose Eierstockkrebs ist ein tiefer Einschnitt im Leben der betroffenen Patientinnen und ihrer Familien. Die Therapie muss geplant und der Alltag zu Hause organisiert werden, viele Entscheidungen sind zu treffen und zusätzlich zu diesen organisatorischen Dingen müssen die erkrankten Frauen mit ihren Ängsten, Sorgen und Befürchtungen fertigwerden.

Wie Menschen mit Krebs umgehen, ist sehr unterschiedlich und hängt unter anderem von der seelischen Konstitution und der Unterstützung aus dem privaten Umfeld ab. Familie und Freunde können bei einer schwerwiegenden Erkrankung eine wichtige Stütze sein – doch sollte man sie nicht überfordern und die Belastung möglichst auf mehrere Schultern verteilen.

Professionelle Hilfe und Erfahrung nutzen

Nach Expertenmeinung sollte allen Patientinnen und Angehörigen bedarfsgerecht eine psychoonkologische Beratung und Unterstützung angeboten werden. Psychoonkologen sind speziell ausgebildete Ärzte, Psychologen oder Sozialpädagogen, die Patienten und ihre Familien dabei unterstützen, seelische Belastungen im Zusammenhang mit der Krebserkrankung besser bewältigen zu können. Zum psychoonkologischen Team können u. a. auch Physiotherapeuten, Kunst- und Musiktherapeuten, Pflegekräfte, Ergotherapeuten und Seelsorger gehören.

Psychoonkologische Unterstützung zu nutzen bedeutet, einen erfahrenen Profi bei der Bewältigung einer schwierigen Lebenssituation an seine Seite zu holen. Es bedeutet nicht, psychisch krank zu sein. Die psychoonkologischen Angebote sollen präventiv wirken und verhindern, dass der enorme seelische Druck, der sich im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung aufbauen kann, irgendwann zu einer handfesten Depression wird. Daher fordern Experten, dass in jeder Phase der Krebserkrankung Psychoonkologen mit im Behandlungsteam sein sollten.

Wie arbeiten Psychoonkologen?

Ein festes „Standardkonzept“ gibt es nicht. Vielmehr geht es in der Psychoonkologie darum, für jede Frau das Angebot zu finden, von dem sie auf ihrem Weg am meisten profitiert. Hier einige Beispiele:

  • Einzel-, Paar- oder Familiengespräche: Hier können unterschiedliche Themen besprochen werden, z. B. persönliche Ängste und Befürchtungen, Einstellung zur Erkrankung, Umgang mit sich selbst und anderen, Partnerschaft und Sexualität, familiäre und berufliche Belastungen.
  • Entspannungsmethoden und meditative Techniken wie Yoga, autogenes Training oder Achtsamkeitsmeditationen können Krebspatientinnen helfen, Anspannungen zu lösen und zur Ruhe zu kommen.
  • Patientenseminare helfen, die Krebserkrankung besser zu verstehen und mit ihr umzugehen.
  • Eine psychosoziale Beratung beantwortet soziale und sozialrechtliche Fragen und vermittelt Adressen von Anlaufstellen und Hinweise auf weiterführende Angebote.
  • Künstlerische Therapien wie Musik-, Kunst- und Tanztherapie sprechen die Gefühle und das Verhalten auf nonverbaler Ebene an und lindern Anspannung und Ängste.

Psychoonkologen in Ihrer Nähe

Wenn Sie in der Klinik oder durch Ihren behandelnden Arzt nicht automatisch über die Möglichkeit einer psychoonkologischen Betreuung informiert wurden, sollten Sie Ihren Arzt gezielt nach entsprechenden Angeboten fragen.

Zudem bietet die Website des Deutschen Krebsforschungszentrums die Möglichkeit, Psychoonkologen in Wohnortnähe zu suchen.